In Frankenfels wird heuer ein besonderes Kulturjahr begangen. Der Trachtenmusikverein Frankenfels feiert seinen 95. Geburtstag und der Musikverein-Ötscherland sein 60. Gründungsjubiläum; addiert ergibt dies 155 Jahre Blasmusiktradition in Frankenfels. Gefeiert wurde dieses Jubiläum, wie könnte es anders sein, musikalisch mit einem ganz besonderen „Jubiläumskonzert“ im VAG-Leb.
Das 60köpfige Blasorchester startete mit einer großartige Klangwolke, der „Zaratusthra“-Fanfare von Richard Strauss, ins Konzert. Kapellmeister Josef Fahrngruber jun. und im Zugabenteil Wolfgang Schagerl präsentierten mit dem fusionierten Ensemble Blasmusikkultur vom Feinsten. Das Orchester und das Publikum überbrachten an Bezirkskapellmeister Johann Niederer ein gemeinsames Genesungsvideo unter der Regie von Georg Niederer. Ein Streifzug durch die Musikliteratur des 20. Jahrhunderts wurde dem begeisterten Publikum geboten, das den Saal bis auf den letzten Platz füllte. Heinrike Strasser führte mit viel historischem Fachwissen und Anekdoten durch das Programm. Für großen Applaus sorgten die Eigenkompositionen aus den Federn von Josef Fahrngruber, Franz und Anton Niederer, Musiker der beiden Vereine. Der Wappenmarsch, Dirndltal-Marsch, Gollubitsch-Marsch und der Himmelstreppenmarsch wurden dafür neu arrangiert und aufgelegt. Dr. Ernst Langthaler betrachtete in seiner Einführung die Suite „Tirol 1809“ von Sepp Tanzer von zwei Seiten. Einerseits das musikalische Meisterwerk und andererseits die NS-Vorbelastung des Komponisten.
Das Orchester zog alle Register, die Blasmusik zu bieten hat: Von klassischen Momenten wie Offenbachs Barcarolle, über Glenn-Millers-Big-Band-Sound bis hin zum folkloristischen „Frankenfelser-Lied“. Ein Liedgut, welches die Musiker seit Beginn an begleitet.
Ehrung für zwei Musikurgesteine
Ein Jahrhundert Blasmusikgeschichte liefen beim „Jubiläumskonzert“ des Trachtenmusikvereines Frankenfels und des MV-Ötscherland im VAG-Leb auf einer Videowall ab, als Kapellmeister Sepp Fahrngruber und das fusionierte Blasmusikensemble „Das Lied der Alpen“ intonierten. Die Hauptrollen dabei spielten einerseits Professor Franz Niederer beim MV-Ötscherland und Josef Fahrngruber sen. beim Trachtenmusikverein. Beide standen auch im Mittelpunkt der Ehrungen, die von Bezirksobfrau Ingeborg Dockner und den beiden Vereinsobmännern Johann Tröstl und Gerhard Schweighofer vorgenommen wurden. Sie erhielten eine der höchsten Bundesauszeichnungen, das „Silberne Bundesehrenzeichen“.
Unter großem Applaus wurde den beiden ein Gemeindeehrenteller von Bürgermeister Franz Größbacher und Vize Heinz Putzenlechner überreicht.
Gratulationen für die beiden Geehrten und für die beiden Orchester, die in Topform musizierten, gab es von Ehrenmitglied Dr. Bernhard Gamsjäger, Chorleiterin Johanna Umgeher, Mag. Isabella Niederer von der Raika, Bezirksschriftführerin Karin Grubner, den Gemeinderats-Fraktionsobmännern Alfred Hollaus und Gottfried Rasch.