Seit 1989 laden die Familien Zapotocky und Steiger als „Burgherren“ mit der Marktgemeinde Frankenfels und dem Mastermind der Veranstaltung, Dr. Bernhard Gamsjäger, zu den „Burggesprächen“ auf die Weißenburg in Frankenfels. Unterschiedlichste Themen kamen in den vergangenen Jahren zur Sprache.
Diesmal, am 9. September, 23, wurde es mit der Performance „Entwurzelt und vertrieben“ hochemotional. Wolfgang Haydn, Thomas Obruča, Franz Gerstl und Philipp Lininger beeindruckten mit der Darstellung zweier Kinderschicksale innerhalb von Kriegs- und Vorkriegswirren.
Moderiert von Philipp Lininger lasen die Autoren Wolfgang Haydn aus „Edelbach“ und Thomas Obruča aus „Ahmići“. Der Musiker Franz Gerstl brachte mit der Ziehharmonika eigens komponierte, gefühlvolle Musik ein. Eingespielte fiktive Dialoge der beiden Protagonisten der Bücher verstärkten die Eindrücke.
Das damals 7-jährige Edelbacher Mädchen Marie wurde 1938 neben knapp 7000 anderen Waldviertlern mit ihrer Familie vertrieben, um einen Truppenübungsplatz zu schaffen.
Der damals 13-jährige Adnan wurde 1993 im Bosnienkrieg angeschossen, seine Familie und weitere über 100 Bewohner des Dorfes Ahmići umgebracht.
Das Fazit dieser Performance – Es ist unverständlich, dass es trotz des großen damit verbundenes Leids, immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen, wie auch aktuell, kommt. „Kinder würden keine Kriege führen!“
An die 80 Gäste, darunter die Lektorin Dr. Erika Sieder, Schuldirektor Rüdiger de Zordo, Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels Daniel Häusler, Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg Christoph Prammer und Ehrenobmann des Tourismusverbandes Pielachtal Gerhard Hackner waren von der einstündigen Vorstellung sehr beeindruckt. Bürgermeister Herbert Winter bedankte sich seitens der Gemeinde bei den Burgfamilien und den vier Akteuren mit regionalen Präsenten.
Foto von rechts: Bgm. Herbert Winter, DI Georg Steiger, Thomas Obruča, Wolfgang Haydn, Philipp Lininger,
Franz Gerstl, Dr. Bernhard Gamsjäger, DI Martina Steiger, DI Dr. Stefan und Elfriede Zapotocky