Maßgeschneiderte Bahnschwellen für die Mariazellerbahn
Speziell für die Mariazellerbahn entwickelte Betonschwellen sollen die Bahnstrecke auf steigende Anforderungen durch höhere Zugfrequenz und Klimaveränderungen vorbereiten. „Mit dieser innovativen Maßnahme machen wir die Mariazellerbahn weiter fit für die Zukunft. Die Bahnschwellen wurden für unsere blau-gelbe Schmalspurbahn maßgeschneidert und befinden sich derzeit in der Testphase. Die Ergebnisse sollen wertvolle Erkenntnisse für künftige Gleissanierungen liefern“, informiert Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko.
Der Gleiskörper einer Eisenbahn hat viele Aufgaben. So überträgt dieser die Belastungen und Kräfte durch den Zugverkehr sicher in den Unterbau beziehungsweise Boden und nimmt Auswirkungen von Umwelteinflüssen, etwa Erwärmung durch Hitze, auf. Besonders für den Gleiskörper einer Schmalspurbahn wie der Mariazellerbahn stellt dies eine große Herausforderung dar, denn dieser hat im Vergleich zu einer Normalspurbahn eine kleinere Auflagefläche und ist leichter. Dazu kommt, dass durch eine höhere Zugfrequenz und den Klimawandel die Anforderungen an den Gleiskörper weiter steigen.
Als Gegenmaßnahme wurden auf der Mariazellerbahn in den vergangenen sechs Jahren bei Streckensanierungen Y-Stahlschwellen verbaut, die aufgrund ihrer Y-Bauform einen größeren Widerstand in Querrichtung aufweisen und sich dadurch besser gegen das Schotterbett abstützen können. In anderen Streckenabschnitten wurden sogenannte Sicherungskappen nachgerüstet, die den Gleisrost tief im Schotterbett verankern sollen. Beide Maßnahmen erwiesen sich als teuer in der Herstellung und aufwändig in der Wartung. „Daher haben wir in Zusammenarbeit mit dem niederösterreichischen Unternehmen MABA Fertigteilindustrie GmbH eigens auf die Mariazellerbahn abgestimmte Betonschwellen entwickelt. Sie sind erheblich größer und schwerer als die bisher verbauten Schwellen und erhöhen dadurch den Querverschiebewiderstand – sie wirken also gegen jene Kräfte, die dafür verantwortlich sind, ein Gleis seitlich zu verschieben. Darüber hinaus sorgt eine spezielle Kunststoffschicht auf der Unterseite dafür, dass sich die Schwelle besser mit dem Gleisschotter verzahnt“, ergänzt Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek.
Die neuen Betonschwellen wurden zu Testzwecken auf einem kurzen Streckenabschnitt der Mariazellerbahn bei Puchenstuben verbaut. In Zusammenarbeit mit dem „Arbeitsbereich Intelligente Verkehrssysteme“ der Universität Innsbruck werden diese derzeit auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht. Die Testergebnisse sollen als Grundlage für künftige Gleissanierungen dienen.
Foto 1: Im Vergleich zu den alten Bahnschwellen sind die neuen größer und schwerer.
(©NB/Tschudnig)
Foto 2: In Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck werden auf dem Testabschnitt regelmäßig Messungen durchgeführt.
(©NB/Tschudnig)
Information
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