Meilenstein für Mariazellerbahn: Neuer Verkehrsdienstevertrag auf Schiene

Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember ist der neue Verkehrsdienstevertrag (VDV) für die Mariazellerbahn und die Citybahn Waidhofen in Kraft. Mit derartigen Verträgen werden jene Leistungen festgelegt, die von der öffentlichen Hand beauftragt und bezahlt werden. „Der vorliegende Vertrag ist die Basis für die Pendler-Angebote der nächsten 10 bzw. 15 Jahre für Waidhofen an der Ybbs und die Regionen zwischen der Landeshauptstadt St. Pölten und dem steirischen Mariazell. Wir können unbestritten sagen: Es ist ein Paket, das sich sehen lassen kann“, so NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko.

 

„Konkret werden wir die Angebote auf der Citybahn Waidhofen und der Mariazellerbahn in den kommenden Jahren um 13 Prozent steigern. Wir sprechen hier von einem Plus von 120.000 Jahreskilometer im Vergleich von 2020 zu 2030. Im Gesamtumfang sprechen wir von 14,79 Millionen Zugkilometern auf der Mariazellerbahn und der Citybahn Waidhofen für das nächste Jahrzehnt“, führt Schleritzko weiter aus. Finanziert wird dieses Angebot zu großen Teilen vom Land NÖ. Die Gesamtkosten des Landes für das Angebot auf der Mariazellerbahn und der Citybahn Waidhofen betragen für die gesamte Vertragslaufzeit rund 212,8 Mio. Euro. Der Beitrag des Bundes liegt bei rund 67 Mio. Euro. Für die Leistungen auf der Mariazellerbahn übernimmt darüber hinaus auch das Land Steiermark anteilige Kosten.

 

Um das Mobilitätsangebot im Rahmen des VDV weiter auszubauen, braucht es Taktverdichtungen und zusätzliche Züge. Diese wiederum erfordern den konsequenten Ausbau der Infrastruktur. Um den Weg für den Bahnverkehr der Zukunft bei der Mariazellerbahn und der Citybahn Waidhofen zu ebnen, leistet das Land Niederösterreich einen großen Beitrag. „Wir haben mit einer Landeshaftung in Höhe von 34,5 Mio. Euro die Infrastrukturinvestitionen bis 2023 abgesichert und bekennen uns klar zu diesen wichtigen und richtigen Maßnahmen im Sinne der Fahrgäste. Auch mit dem Bund gibt es hier konstruktive Gespräche zur Zukunft von Österreichs größter Privatbahn“, informiert Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko.

 

Für die blau-gelben Niederösterreich Bahnen ist der Verkehrsdienstevertrag ein wichtiger Meilenstein. „Das Angebot auf unserer Mariazellerbahn und unserer Citybahn Waidhofen kann durch den neuen Verkehrsdienstevertrag langfristig im Sinne unserer Fahrgäste attraktiviert und ausgebaut werden. Das gibt uns starken Rückenwind für die Zukunft“, ist Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek überzeugt. Die Gäste profitieren im neuen Fahrplan 2021 von einem stark verbesserten Angebot. „Wir können unsere hohe Qualität nun in noch mehr Zügen anbieten. Unseren Kund*innen stehen im Jahr 2021 46.000 zusätzliche Zugkilometer auf den beiden Strecken zur Verfügung: Das bringt den Pendler*innen maximale Flexibilität bis in die Abendstunden“, ergänzt Barbara Komarek und wirft einen Blick in die Zukunft: „Ab 2024 soll unsere Mariazellerbahn im Halbstundentakt auf der Talstrecke und in der Hauptsaison im Stundentakt auf der Bergstrecke unterwegs sein. Für die Verwirklichung dieses ambitionierten Ziels sind jedoch umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur notwendig.“

 

„Zentral für den Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) ist, dass die hervorragenden Leistungen der Niederösterreich Bahnen als wesentliches Standbein eines verlässlichen, kundenorientierten und nachhaltigen Mobilitätsangebotes für die Menschen in der Region für die kommenden 15 Jahre gesichert sind“, unterstreicht VOR Fahrplanexperte Paul Liebhart. Die nunmehr fixierten Angebotsausweitungen auf der Mariazellerbahn und auch in Waidhofen an der Ybbs gehen Hand in Hand mit einer entsprechenden Weiterentwicklung und einem Ausbau des Schienenpersonennah- und Regionalbus-Angebots im VOR. Zusätzlich ist VOR aktuell in eine Reihe von Projekten zur Entwicklung innovativer Mobilitätsangebote wie Anruf-Sammeltaxis oder anderer Formen von On-Demand-Services engagiert, die insgesamt einen wichtigen Part im Mobilitätsystem der Zukunft spielen werden. „Starke, leistungsfähige Öffi-Achsen wie die Mariazellerbahn werden aber weiterhin das Rückgrat jenes Mobilitätssystems bilden, auf dessen Basis eine Mobilitätswende gelingen kann“, so Liebhart.

 

Highlights im Fahrplan 2021

 

Der Fahrplan 2021 bringt bei der Mariazellerbahn vier zusätzliche Abendzüge zwischen St. Pölten und Laubenbachmühle, die ab St. Pölten um 22:37 (täglich) und 0:12 Uhr (Sa/So/Ft) beziehungsweise ab Laubenbachmühle ab 21:09 Uhr (täglich) und 22:09 Uhr (Fr/Sa vor Ft) verkehren. Alle Züge haben im Knoten St. Pölten Anschluss aus Wien, Amstetten oder Melk. Für die Anreise in die Skigebiete Gemeindealpe Mitterbach, Annaberg und Mariazeller Bürgeralpe wird während der Wintermonate an Wochenenden und Ferientagen ebenfalls ein zusätzlicher Zug ab St. Pölten um 7:35 Uhr verkehren, bis 10. Jänner und in den Semesterferien sogar täglich. In Annaberg verkehren eigene Shuttle-Busse bis zum Skigebiet Annaberg (Reidllift – siehe Tipp!). Auch das Angebot des Familienerlebniszugs Ötscherbär wird ausgeweitet. Dieser wird zusätzlich auch im Mai und Oktober an jedem Samstag verkehren und kann mit allen Tickets des Verkehrsverbunds Ost-Region genutzt werden. Der Fahrradtransportwagen ermöglicht die bequeme Anreise zum Pielachtal- und Traisentalradweg.

 

Durch eine Ausweitung der Betriebszeiten und zusätzliche Verbindungen ist die Citybahn Waidhofen mit dem Fahrplan 2021 zu einem noch attraktiveren innerstädtischen Verkehrsmittel geworden. Neben der Inbetriebnahme der zwei neuen Stationen in der Kupferschmiedgasse und Pestalozzistraße wurde das Fahrplanangebot mehr als verdoppelt. Die Züge verkehren von Montag bis Freitag von 05:30 Uhr bis 21:00 Uhr im Halbstundentakt zwischen Hauptbahnhof und Pestalozzistraße. An den Wochenenden ist die Citybahn stündlich unterwegs, samstagvormittags für den Einkaufsverkehr ebenfalls im Halbstundentakt.

 

Tipp: Ab 26. Dezember 2020 verbindet ein neues Skishuttle Annaberg mit dem Reidllift und bietet damit ein neues Angebot zur Öffentlichen Ski-Anreise. An Betriebstagen des Reidlliftes können Wintersportler*innen somit mit der Mariazellerbahn anreisen. Das neue Angebot gilt vom 26.12.2020 bis 21.3.2021 in den Weihnachts- und Semesterferien, Montag bis Freitag sowie am Wochenende und feiertags. Die sechs Kurse auf der VORRegio Linie 169 werden als „Skishuttle“ zwischen Bushaltestelle Annaberg-Reith Bahnhof und Reidllift um 8.30 Uhr und um 9.30 Uhr als Anschluss zu den Zügen 6803 und 6805 der Mariazellerbahn aus Richtung St. Pölten eingerichtet. Die Rückfahrt zum Bahnhof erfolgt bei Bedarf.

Foto 1: Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko, Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek und VOR Verkehrsexperte Paul Liebhart präsentierten im Rahmen der Pressekonferenz die Eckpunkte des neuen Verkehrsdienstevertrags für die Mariazellerbahn und die Citybahn Waidhofen. (©NLK/Pfeiffer)

Foto 2: Die offizielle Unterzeichnung des neuen Verkehrsdienstevertrags fand am 11. Dezember in St. Pölten statt. Im Bild von links: Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek, Landesrat Ludwig Schleritzko, VOR Geschäftsführerin Karin Zipperer und VOR Geschäftsführer Wolfgang Schroll. (©NB/Bollwein)

 

Information

Weitere Informationen zu Mariazellerbahn und Citybahn Waidhofen finden Sie unter www.mariazellerbahn.at beziehungsweise www.citybahn.at sowie im Infocenter unter 02742 / 360 990-1000 (täglich von 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr). Weitere Informationen zu den Niederösterreich Bahnen gibt es unter www.niederoesterreichbahnen.at.

 

Rückfragehinweis

Stefanie Wegscheider │ Kommunikation │Niederösterreich Bahnen

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