Umgang mit Neophyten

 

Am 10. September 2020 hat die Klimawandel-Anpassungs-Modellregion (KLAR!) Region Pielachtal in Ober-Grafendorf ein Seminar für die Gemeinden zum Thema Neophyten organisiert. Bei einem Vortrag von Theresia Steiner und Andreas Steinert von Natur im Garten wurde Wissen über die neuen Pflanzen vermittelt und den Pielachtal-Gemeinden Maßnahmen zur Eindämmung von Neophyten vorgestellt.

Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 gilt als Stichjahr für die Trennung dieser Zuwanderer in alteingesessene Pflanzen und neue Pflanzen, die Neophyten. Viele Pflanzen, die sich nach dem 15. Jahrhundert etabliert haben sind inzwischen wichtiger Bestandteil der heimischen Flora wie zum Beispiel Sonnenblumen, Mädchenaugen, Erdäpfel, Fisolen und Paradeiser. Ein großer Teil der Neophyten ist in der Vergangenheit als Zier- und Bienentrachtpflanzen in europäischen Privatgärten gepflanzt worden und hat sich im Laufe der Zeit auch außerhalb der Gartenzäune angesiedelt.

Invasive Neophyten – nur 1% stellen Problem dar

Allerdings haben weit weniger als 1% der „neuen“ oder „gebietsfremden“ Arten unerwünschte Auswirkungen. Meist aber sind sie sehr ausbreitungsstark und können innerhalb von kurzer Zeit Dominanzbestände bilden und somit die heimische Vegetation verdrängen! Deshalb werden diese eindringenden Pflanzen als invasive Neophyten bezeichnet. Sie produzieren entweder sehr viele Samen oder bilden weitreichende Wurzelausläufer.

Neophyten-Bestände eindämmen

Besonders dominant breitet sich derzeit der Japanische Staudenknöterich, sowie das Indische Springkraut entlang von Gewässern und Uferböschungen aus. Besonders aufwendig und problematisch erweist sich die Entfernung dieser dominanten Arten durch mehrmaliges Mähen, Ausreißen oder Heißwasserbehandlungen aus. Beim Indischen Springkraut ist auch das Ausreißen vor der Blüte eine mögliche Methode.

Prävention

Als Vorbeugung für PrivatgärtnerInnen und GrünraumpflegerInnen in Gemeinden wird einerseits die Bodenbedeckung, andererseits auch das Setzen von schattenspendenden Konkurrenzpflanzen zur Eindämmung auf Problemstellen empfohlen.

Bild © Walcher Reinhard: vlnr. Bgm. DI (FH) Rainer Handlfinger, GGR Herbert Winter, Gemeinde Frankenfels, Edith Kendler, KLAR-Managerin, Hannes Karner, Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Kurt Gronister, Gemeinde Rabenstein an der Pielach, Leopold Bollwein, Gemeinde Ober-Grafendorf, Theresa Steiner und Andreas Steiner, Natur im Garten

Rückfragehinweis:
Edith Kendler, MA
Regionalplanungsgemeinschaft Pielachtal
Schloßstraße 1 | A-3204 Kirchberg an der Pielach
T 02722 7309 25 | klar@pielachtal.at
klar.pielachtal.at
www.pielachtal.at/kleinregion